Donnerstag, 1. Dezember 2011

Schluss mit Hotel Mama! oder: Projekt Muelltuete

Um euch nicht immer nur mit Reiseschilderungen zu langweilen und unseren geistlichen Reifeprozess in dieser Zeit zu schildern haben wir uns dazu entschlossen auch mal einen Blog ueber unseren immerhin 6 Quadratmeter grossen Haushalt zu verfassen.
Wer uns beide kennt weiss ja, dass wir Menschen sind denen Ordnung Null wichtig ist. Da Null plus Null bekanntlich immernoch Null ergibt sah unser Auto auch dementsprechend aus. Gerade zu Beginn hatten wir einige Schwierigkeiten was die Entsorgung von Muell und sonstigen Abfaellen betrifft. An dieser Stelle wollen wir Stolz verkuenden, dass wir vor einigen Tagen eine Muelltuete eingefuehrt haben, die unser Auto nun um einiges sauberer aussehen laesst, es allerdings noch lange nicht sauber ist. Unser Problem ist, dass wir uns im Moment in einem Teufelskreis der Unordnung befinden; Alle Dinge die wir im Laufe des Tages benutzen packen wir nicht an ihren urspruenglichen Platz zurueck sondern legen sie einfach aufs Bett. Abends wenn wir dann schlafen gehen erledigen wir das natuerlich auch nicht sondern wir werfen das alles einfach vorne auf die Sitze. Am naechsten Morgen wenn wir dann zur Arbeit fahren wollen landet dann alles wieder auf dem Bett, wodurch sich in letzter Zeit ein riesiger Haufen aus Ladekabeln, Nudelsieb, Anziehsachen, Essen, Besteck usw. angesammelt hat. Dies fuehrt dazu das jeden Tag jeder eine gefuehlte halbe Stunde damit verbringt irgendwelche Sachen zu suchen oder Dinge wie mein Mp3-Player oder das Kabel von der Festplatte kaputtgehen, weil sich Lukas draufsetzt.
Nun kam es manchmal schon so weit, dass wir einfach Dinge auf das Dach oder unters Auto geschoben haben. Letztens waren wir zB. sehr erfreut darueber, dass nach einer 5-minuetigen Fahrt unser Kochtopf noch auf dem Dach stand und wir den rest wie Gabeln und Messer auf dem Rueckweg wiederfanden. Weniger Glueck hatten wir jedoch bei der zweiten Sache: Lukas hielt es fuer eine gute Idee die zwei Teller ueber Nacht unter das Auto zu packen. Am naechsten Tag mussten wir dann frueh Morgens 50km zur Arbeit fahren und er vergass sie natuerlich. Zur Strafe dafuer das wir nur noch einen Teller haben muss er jetzt alle Mahlzeiten aus derselben Schuessel essen, was jedoch den Vorteil hat das zumindest eine Sache unseres Kuechen-Equipments regelmaessig abgewaschen wird, da Muesli mit Resten von Pasta-Sauce laut Luke nicht so gut schmeckt.

Groessere Erfolge konnten wir jedoch schon im Thema Kochen verbuchen. Es ist gerade einmal 3 Wochen her als wir im Hostel ankamen und wir nichtmal wussten wie man Reis zubereitet. An diesem Abend wurde von uns beiden die Hoffnung zerstoert, dass der jeweilige Reisepartner zumindest etwas Ahnung von Kochen hat, da wir uns eingestehen mussten noch nie zuvor in unserem Leben irgendwas richtiges gekocht zu haben. Zum Glueck erklaerte uns ein Inder wie wir das machen muessen und so hatten wir direkt was fuer das Leben gelernt. Kurz danach haben wir Spaghettis fuer uns entdeckt, die auf unserem Gaskocher sehr schnell zubereitet sind und nicht viel kosten. Da wir uns hier voll auf unsere Staerke konzentrierten gab es die naechsten zwei Wochen (auch haeufig zwei mal am Tag) Nudeln mit kalter Tomatensauce. Weil die Farmerin uns aber jeden Tag mit anderen Lebensmitteln reichlich beschenkte wagten wir uns in den letzten Tagen auch mal an "groessere" Projekte wie Bratkartoffeln, Fischstaebchen, Putenbrust, Ruehrei usw, was auch alles geniessbar war. Man kann also sagen, dass hier die Tendenz klar in Richtung Meisterkoeche geht.

Das letzte noch erwaehnenswerte ist, dass unser Autoschluessel von Beginn an nur fuer die Fahrertuer und den Kofferraum ging. Von einem auf den anderen Moment laesst sich aber nun die Tuer auch nicht mehr oeffnen., so dass wir jedes mal eine Minute darueber diskutieren wer denn dieses mal dran ist mit ueber den Kofferraum uebers Bett nach vorne zu klettern. Das endet meistens eh damit, dass wir Schere-Stein-Papier spielen und ich (Lasse) verliere.
Zusammenfassend laesst sich wohl sagen, dass wir in unserer Zeit hier bereits einiges an Hausmanns-Qualitaeten dazugewonnen haben, jedoch einiges noch optimieren muessen. Wir sind guter Dinge dies in den naechsten Monaten zu schaffen und freuen uns jetzt schon darauf nach unserer Rueckkehr euch alle auf Nudeln mit Tomatensauce einzuladen! =)


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