Dienstag, 27. Dezember 2011

C-Promis

Nach unserem Roadtrip kamen wir am 18.12 in Melbourne an und fuhren zu dem Haus, in dem der Australier wohnte den wir in Adelaide kennengelernt haben. Er hatte uns häufig angeboten, dass wir bei ihm nahe der Innenstadt  wohnen dürften und es auch kein Problem über Weihnachten für seine Familie wäre. Da er bei Tätigkeit dieser Aussagen meist entweder stoned oder besoffen war, waren wir uns bis zum Ende nicht so sicher ob alles klappen würde.
Zu unserer Freude war er jedoch da und führte uns zu seinem Haus. Er wohnt in einem Suburb mit direktem Blick auf die Skyline der Stadt und einem schönen Park mit Palmen direkt an einem Fluss. Dies ist aber auch das einzig positive was man der Gegend abgewinnen kann, da hier die Familien eine Haushälfte bekommen in denen die Eltern arbeitslos sind. Deshalb haben wir hier sehr viele chinesische und schwarze Nachbarn. In der ersten Nacht schliefen wir noch im Auto vor dem Haus, als einer versuchte in unser Auto einzubrechen. Wir beobachteten das ganze und waren erfreut da er die Tür nicht aufbekam. Unser Auto scheint sicherer geworden zu sein! :)
Das Gute in seinem Haus ist ein großer Flatscreen-Fernseher, eine Playstation 3 und FIFA 12. Deshalb beschäftigten wir uns an den ersten beiden Tagen in Melbourne damit bei bestem Wetter auf der Couch rumzuhängen und Borussia Mönchengladbach zur Meisterschaft zu führen...
Als dann noch zwei weitere Deutsche hinzuzogen wagten wir uns aber auch mal raus aus der Höhle und schauten uns die Stadt an.

Melbourne ist mit über 3 Millionen Einwohner wesentlich größer und beeindruckender als Adelaide.Durch viel moderne Architektur um rund des Yarra-Rivers ist der Stadtkern sehr schön Da es die ganzen Großstädte in Australien aber alle erst seit noch nichtmal 300 Jahren gibt sind Stadtrundfahrten immer relativ schnell zu ende, da es keine Gebäude mit historischem Wert zu betrachten gibt. Also machten wir uns am Nachmittag auf in Richtung St. Kilda zum Strand der Stadt. Hier ist das Wasser ziemlich Warm, da das ganze einer großen Bucht gleicht. Natürlich dauerte es nicht lange und wir wurden wieder einmal von der Presse nach einem Interview gefragt. Diesmal war es mit RTL mal kein australischer Sender und so erfüllten wir den Gefallen unseren Jungs aus der Heimat. Als erstes wurde jedem von uns dreien eine Weihnachtsmütze gegeben. Dann fragte er uns, ob wir nicht irgendwas machen könnten wobei er uns filmen kann und schlug Karten- oder Frisbeespielen vor. Da wir aber von beidem nix mithatten einigten wir uns darauf das wir im Wasser ein paar Sachen mussten. Von unseren umschubs und spring Aktionen wurde dann aber leider der Teil gesendet, in dem wir zu dritt im Kreis standen und uns mit Wasser abspritzten... Danach interviewte er jeden von uns.
Mir hatte er mit der grün-rot gestreiften die mit Abstand hässlichste Weihnachtsmütze gegeben und seine erste Frage war dann wieso ich die denn aufhabe. Doch da wir mittlerweile Medienprofis sind meisterten wir alles und waren am Heiligabend im deutschen "Qualitätsfernsehen" auf RTL zu sehen.





An Heiligabend stellten wir einen kleinen geschmückten Weihnachtsbaum im Haus auf und machten uns mit Hähnchenschenkeln und Pommes mal eine leckere Abwechslung zu Nudeln mit Tomatensauce, tranken was und fuhren in die Stadt.Am ersten Weihnachtstag wurde es dann auch noch was aus der "weißen Weihnacht", da es die größten Hagelkörner hagelte, die wir je in unserem Leben gesehen haben. Das Wetter wurde schlechter und darum hingen wir im Haus Herrrum, backten Kekse und planten (mit den zwei weiteren Deutschen die mittlerweile auch noch eingezogen waren) unseren Trip nach Sydney.
Übermorgen werden wir dann mit denen in zwei Autos losfahren um dort Silvester zu erleben. Auf dem Weg wollen wir uns noch Canberra angucken, die Stadt die nur Hauptstadt wurde, weil sich die Leute aus Australien nicht zwischen Sydney und Melbourne entscheiden konnten. nicht einigen konnten. :)

Wir hoffen ihr hattet alle schöne Weihnachtstag und rutscht gut ins neue Jahr! 

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Frohe Weihnachtstage!

Noch einen Tag und dann ist Weihnachten. Uns persönlich fällt es schwer weihnachtliche Gefühle zu entwickeln bei aktuell 33 Grad, Strand, strahlendem Sonnenschein und ohne Familie. Da die Familie bei der wir leben kein Weihnachten feiert werden wir die Feiertage wohl hauptsächlich damit verbringen auf der Couch zu hängen und Borussia Mönchengladbach bei Fifa 12 zu einem glorreichen Chaqmpions-League Sieg zu führen. Damit dabei kein Heimweh aufkommt, werden wir nun in die Stadt gehen und ordentlich Goon einkaufen. Wenn das Geld danach noch reicht gibt es vielleicht auch mal was anderes als Nudeln mit Tomatensauce =)
Nach den Feiertagen werden wir dann auch unseren Blog aus Melbourne veröffentlichen, um euch einen kleinen Einblick in unser WG-Leben zu geben.
Feiert alle schön, lasst euch reich beschenken und vergesst nicht, dass wir uns auch wenn wir ausser Land sind über jede Spende freuen! ;)

WICHTIG:
Morgen am 24. um 18:45 deutscher Zeit werden wir warscheinlich auf RTL in dem Bericht wie die Deutschen auf der ganzen Welt Weihnachten feiern in einem Interview am Strand von Melbourne zu sehen sein. Also: alle einen Moment die Weihnachtsgans in Ruhe lassen. ab auf die Couch und einschalten! =)

Roadtrip nach Melbourne

Nach 2 weiteren Arbeitstagen machten wir uns am 15.12 endlich auf um den Bundesstaat South Australia zu verlassen und nach Victoria in die Hauptstadt Melbourne zu reisen. Unser Ziel war es am ersten Tag rund 450km nach Mount Gambier zu fahren und am nächsten Tag den schönen Teil der Reise auf der Great Ocean Road zu beginnen. Natürlich musste auf der Strecke wieder irgendwas mit dem Auto schiefgehen und so fing gerade als wir auf den Rastplatz fuhren auf dem wir übernachten wollten unser Motor ziemlich doll an zu qualmen. Zunächst befürchteten wir schon das schlimmste, doch nach einem kurzen Check konnten selbst wir Anti-Mechaniker erkennen, dass sich der Deckel auf den Öltank (wahrscheinlich durch die vielen Offroads auf Kangaroo-Island) gelöst hatte und der gesamte Motor vollgeschmiert mit Öl war, das nun verdampfte. Wir fragten einen Einheimischen nach Rat und  reinigten den Motor dann am nächsten Morgen.
Danach fuhren wir nach Mount Gambier, einer kleinen Stadt, die sich gerade noch in South Australia befindet und einen riesigen blauen See hat. Da dieser für die Trinkwasserversorgung ist kann man darin leider nicht baden, aber den Ausblick bei strahlendem Wetter und leckerem Frühstück konnte man trotzdem genießen.

Nun ging es für uns auf die Great Ocean Road, worauf wir uns schon in Deutschland sehr gefreut haben, Diese ist etwa 250 km lang und man kann sie in zwei Teile unterteilen. Am ersten Tag fuhren wir dort entlang, wo etliche riesige Sandsteine im klaren blauen Wasser stehen. Das bekannteste an diesem Teil sind wohl die 12 Apostel, jedoch fanden wir andere Stellen wesentlich schöner und so schafften wir an einem Tag nur 100km, da wir sehr häufig anhielten um den Ausblick zu genießen. Am Abend fuhren wir dann auf einen kostenlosen Campingplatz, der nur 20 Meter vom Strand entfernt war und genossen dort mit vielen anderen Backpackern den Sonnenuntergang.


Am nächsten Tag wollten wir als erstes den Sogenannten "Treetopwalk" machen bei dem man in etwa 40 Metern Höhe zwischen den Baumkronen im Nationalpark auf einem Gerüst rumgehen kann. Dieses sollte etwa 45 Minuten dauern und stolze 25 Dollar kosten. Wir entschieden uns dagegen und als wir uns schon auf dem Weg zurück zum Parkplatz über den unnötigen Umweg ärgerten fiel uns eine offene Tür direkt neben dem Eingangspavillon auf. Im Eilschritt gingen wir dort durch und konnten so doch noch alles für umsonst sehen! =)
Danach kamen wir zum zweiten Teil der Road. Hier gabs es zwar keine Steine mehr im Wasser, aber dafür grenzte auf die anderen Seite der Straße direkt der Nationalpark. Man fuhr nun also die gesamte Zeit zwischen Dschungel und Steilküste entlang. Wir hielten noch ein paar mal zwischendurch an schönen Stränden an um das gute Wetter zu genießen und fuhren dann danach direkt nach Melbourne.
Insgesamt war es ein hammer Erlebnis und die richtige Entscheidung einen Umweg für diesen Teil in Kauf zu nehmen, weil man während der gesamten Fahrt immer einen super Ausblick hatte der einen immer wieder zum Staunen brachte.







Nun sind wir in Melbourne angekommen und wohnen bei einem australischen Kumpel den wir in Adelaide kennengelernt haben nur 10 Minuten von der Innenstadt entfernt. In den nächsten Tagen werden noch weitere Deutsche in unsere WG hinzuziehen und wir werden hier mit denen die Weihnachtstage verbringen und bestimmt einige lustige Dinge erleben :)



         

Dienstag, 13. Dezember 2011

Schoen, schoener, Kangaroo-Island! Oder: "Offroad?" "No worries.."

Nach nun schon ueber einem Monat Adelaide freuten wir uns darauf endlich auch mal was anderes von Australien zu sehen und starteten am Freitag Morgen mit der Faehre in Richtung Kangaroo-Island. Das Wetter sollte zwar nicht so sonnig bleiben wie die letzten Tage, aber wir wollten eh mehr die Natur sehen als faul am Strand rumzuliegen. Ausgerechnet an unserem Ankunftstag gab es aber das erste Mal seit ueber 2 Monaten wieder Regen. Wir gingen erstmal in eine Tourismus-Information und planten unseren 3-Tages-Trip. Da die Insel nur aus einigen wenigen hauptstrassen besteht und man viele Sehenswuerdigkeiten nur ueber Offroads erreichen kann, fragten wir extra nach ob wir diese bei dem Wetter befahren koennen. Uns wurde gesagt das dies kein problem ist und so starteten wir unsere Tour.
Als erstes wanderten wir auf einen Aussichtspunkt und fuhren danach zu der wohl schoensten Bucht die wir je gesehen haben. Danach wollten wir ueber eine der Nebenstrassen die naechsten 2 Punkte ansteuern. Zunaechst war es nur ein bisschen holprig, aber dann fuhren wir durch eine Art Tal. Hier bestand der Weg nur noch aus Schlamm und obwohl wir sehr vorsichtig fuhren rutschten wir an die Seite und steckten fest. Mit Aesten, Gras und einer Frisbee als Schaufel versuchten wir uns langsam vorran zu arbeiten und nach 1 1/2 Stunden im meist prasselnden Regen hatten wir uns endliche befreit. In der gesamten Zeit kam uebrigens kein anderes Auto vorbei, das uns haette helfen koennen. Danach fuhren wir direkt zu einem Camping-Platz ( der im Preis der Faehre enthalten war) duschten und guckten einen Film.
Am Abend hoerte es dann auf zu regnen und wir fuhren zu einem Strand an dem Pinguine leben sollten. Um diese zu sehen sollte man aber an einer Tour fuer 17 Dollar teilnehmen. Wir legten uns einfach auf die Lauer, warteten bis Gruppe vorbeikam und gingen dann in einem 200 Meter Abstand mit unseren Taschenlampen hitnerher. So konnten wir mehrere der kleinsten Pinguine der Welt sehen.




Am naechsten Tag starteten wir frueh in Richtung Sueden der Insel. Als erstes wollten wir zu einem Strand an dem es Seeloewen gibt. Unser Versuch durchs Wasser umsonst dahin zu gelangen scheiterte leider. Also zahlten wir Eintritt, was wir schon kurz danach bereuten. Man durfte nur auf einem Steg langgehen, der etwa 40 meter von der Gruppe entfernt endete. Bis auf einem Seeloewen, der direkt vorne shclief konnten wir keine weiteren vom Nahen sehen, da man dort nochmal den gleichen Preis bezahlen sollte um runter zum Strand gehen zu duerfen. Dies machten wir natuerlich nicht und so fuhren wir zu unserem naechsten Ziel der Little Sahara. Dies ist wie der Name schon sagt eine riesige wuestenaehnliche Landschaft mitten auf der Insel. Hier kann man eigentlich auch im Sand surfen, aber da es den Tag vorher so geregnet hatte war es leider nicht moeglich. Allerdings war die ganze Flaeche auch so ziemlich beeindruckend.
Danach kamen wir zum besten Teil der Insel, dem Flinders Nationalpark. Hier konnte man fuer ein par Dollar Spende den ganzen Tag rumreisen. Wir furen erst zu den Remarkable Rocks. Dies ist eine ziemlich beeindruckende Ansammlung von Steinen direkt an der Kueste. Danach gingen wir an einem Strand einen Steg runter und sahen Seeloewen. Da hier kein weiterer war kletterten wir einfach ueber die Absperrung und konnten die Tiere so doch nochmal vom Nahen sehen :)



Am Abend machten wir dann noch eine richtig schoene Wanderung an einem FLuss entlang zu einer Bucht in der, als wir ankamen die Sonne gerade unterging. Danach stellten wir uns einfach auf einen Parkplatz mitten in dem Park und schliefen dort.
Da die wenigen Touristen die dort hinkommen erst Mittags oder Nachmittags an diesem Teil der Insel eintreffen konnten wir am naechsten Morgen 3 Stunden den Hauptwanderweg nehmen ohne anderen Leuten zu begegenen. Das Gute ist, dass zu dieser Zeit dann auch viel mehr Tiere draussen sind und so sahen wir jede Menge Kaengurus, Koalas und etliche bunte Voegel. Als Lukas etwas abseits vom Weg zu einem Fluss gehen wollte um ein Schnabeltier zu sehen kam er wenige Sekunden schreieind wieder rausgesprungen da er fast auf die giftigste Schlange der Welt draufgetreten waere. Den Rest des Tages relaxten wir am Strand, weil das Wetter mitlerweile richtig schoen war und fuhren dann am Ende des Tages zurueck zum Festland.
 Insgesamt war es ein super Ausflug, weil die Insel eine unglaublich faszinierende Tierwelt hat. Ausserdem sind dort kaum andere Touristen denen man begegnet, wodurch die Natur noch sehr unberuehrt ist. Wir sind rund 500 Km rumgefahren und haben dabei den Ausblick sehr genossen. Danach haben wir noch 2 Tage gearbeitet und Heute oder Morgen werden wir uns auf in Richtung Melbourne machen. Hier nehmen wir einen Umweg der uns aber direkt am Meer entlang fuehren wird. Danach werden wir bestimmt auch wieder einiges zu erzahlen haben! :)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Im Süden nichts Neues




Von der letzten Woche gibt es eigentlich nichts spektakuläres zu berichten. Die Sonne strahlte die ganze Zeit und wir hatten fast immer einen wolkenlosen Himmel. Dies genossen wir die 3 freien Tage richtig und relaxten meist am Fluss oder am Strand mit anderen Backpackern. Bei der Arbeit verfluchten wir das ganze jedoch, da es gerade in der Mittagssonne viel zu warm war um Weinberge rauf- und runter zu laufen.
Gestern verabschiedeten wir uns von unseren Arbeitgebern, da wir ab Morgen 3 Tage  Kangaroo-Island erkunden wollen. Weil wir noch nicht sicher waren ob wir wiederkommen werden machte die Mutter Pizza für jeden und wir saßen 3 Stunden mit der Familie zusammen und unterhielten uns. Am Tag zuvor gab es übrigens schon Schnitzel :)
Da Luke aber 3 seiner 4 Schuhe liegen gelassen hat und wir das Geld was wir da verdienen können noch mitnehmen wollen, werden wir wohl nach dem Trip nochmal in ein par Tagen die restlichen Blöcke abarbeiten.
Das heißt das wir in der nächsten Zeit meist kein Internet oder Handyempfang haben. Heute Abend wird Luke nochmal versuchen das Reisetaschengeld bei einem Poker-Turnier zu vermehren also drückt alle die Daumen.
Das einzig noch erwähnenswerte ist, dass wir am Samstag unbedingt Fußball gucken wollten, weil unsere beiden Lieblingsvereine Bayern und Bremen gegeneinander spielten. Wir gingen schon am Nachmittag durch die Pubs und fragten nach und man sagte uns das ein australischer Fernsehsender immer ein Spiel aus der Bundesliga am Samstag überträgt. Wir waren uns ziemlich sicher, dass dies der Nord-Süd Gipfel sein würde oder zumindest Dortmund gegen Gladbach. Als wir dann jedoch um 1 Uhr in den Pub gingen und uns vor einen der vielen Fernseher setzten auf dem die deutsche Liga gezeigt wird, trauten wir unseren Augen nicht. Das die Australier kein Fußball spielen können wissen wir ja alle seit der WM 2010, dass sie aber dazu auch keine Ahnung haben wurde uns spätestens an dem Abend klar: Es wurde mit Wolfsburg gegen Mainz ausgerechnet ein Spiel gezeigt, dass selbst in Deutschland kaum einen interessiert. Da ein Bier 7 Dollar kosten sollte verließen wir den Pub frustriert wieder und verpassten einen aus meiner Sicht wohl sehr denkwürdigen Abend.

Nun werden wir unseren Trip planen gehen. Checkt die nächste Woche aufjedenfall unseren Blog, da wir danach bestimmt einige gute Bilder haben werden! :)






Donnerstag, 1. Dezember 2011

Schluss mit Hotel Mama! oder: Projekt Muelltuete

Um euch nicht immer nur mit Reiseschilderungen zu langweilen und unseren geistlichen Reifeprozess in dieser Zeit zu schildern haben wir uns dazu entschlossen auch mal einen Blog ueber unseren immerhin 6 Quadratmeter grossen Haushalt zu verfassen.
Wer uns beide kennt weiss ja, dass wir Menschen sind denen Ordnung Null wichtig ist. Da Null plus Null bekanntlich immernoch Null ergibt sah unser Auto auch dementsprechend aus. Gerade zu Beginn hatten wir einige Schwierigkeiten was die Entsorgung von Muell und sonstigen Abfaellen betrifft. An dieser Stelle wollen wir Stolz verkuenden, dass wir vor einigen Tagen eine Muelltuete eingefuehrt haben, die unser Auto nun um einiges sauberer aussehen laesst, es allerdings noch lange nicht sauber ist. Unser Problem ist, dass wir uns im Moment in einem Teufelskreis der Unordnung befinden; Alle Dinge die wir im Laufe des Tages benutzen packen wir nicht an ihren urspruenglichen Platz zurueck sondern legen sie einfach aufs Bett. Abends wenn wir dann schlafen gehen erledigen wir das natuerlich auch nicht sondern wir werfen das alles einfach vorne auf die Sitze. Am naechsten Morgen wenn wir dann zur Arbeit fahren wollen landet dann alles wieder auf dem Bett, wodurch sich in letzter Zeit ein riesiger Haufen aus Ladekabeln, Nudelsieb, Anziehsachen, Essen, Besteck usw. angesammelt hat. Dies fuehrt dazu das jeden Tag jeder eine gefuehlte halbe Stunde damit verbringt irgendwelche Sachen zu suchen oder Dinge wie mein Mp3-Player oder das Kabel von der Festplatte kaputtgehen, weil sich Lukas draufsetzt.
Nun kam es manchmal schon so weit, dass wir einfach Dinge auf das Dach oder unters Auto geschoben haben. Letztens waren wir zB. sehr erfreut darueber, dass nach einer 5-minuetigen Fahrt unser Kochtopf noch auf dem Dach stand und wir den rest wie Gabeln und Messer auf dem Rueckweg wiederfanden. Weniger Glueck hatten wir jedoch bei der zweiten Sache: Lukas hielt es fuer eine gute Idee die zwei Teller ueber Nacht unter das Auto zu packen. Am naechsten Tag mussten wir dann frueh Morgens 50km zur Arbeit fahren und er vergass sie natuerlich. Zur Strafe dafuer das wir nur noch einen Teller haben muss er jetzt alle Mahlzeiten aus derselben Schuessel essen, was jedoch den Vorteil hat das zumindest eine Sache unseres Kuechen-Equipments regelmaessig abgewaschen wird, da Muesli mit Resten von Pasta-Sauce laut Luke nicht so gut schmeckt.

Groessere Erfolge konnten wir jedoch schon im Thema Kochen verbuchen. Es ist gerade einmal 3 Wochen her als wir im Hostel ankamen und wir nichtmal wussten wie man Reis zubereitet. An diesem Abend wurde von uns beiden die Hoffnung zerstoert, dass der jeweilige Reisepartner zumindest etwas Ahnung von Kochen hat, da wir uns eingestehen mussten noch nie zuvor in unserem Leben irgendwas richtiges gekocht zu haben. Zum Glueck erklaerte uns ein Inder wie wir das machen muessen und so hatten wir direkt was fuer das Leben gelernt. Kurz danach haben wir Spaghettis fuer uns entdeckt, die auf unserem Gaskocher sehr schnell zubereitet sind und nicht viel kosten. Da wir uns hier voll auf unsere Staerke konzentrierten gab es die naechsten zwei Wochen (auch haeufig zwei mal am Tag) Nudeln mit kalter Tomatensauce. Weil die Farmerin uns aber jeden Tag mit anderen Lebensmitteln reichlich beschenkte wagten wir uns in den letzten Tagen auch mal an "groessere" Projekte wie Bratkartoffeln, Fischstaebchen, Putenbrust, Ruehrei usw, was auch alles geniessbar war. Man kann also sagen, dass hier die Tendenz klar in Richtung Meisterkoeche geht.

Das letzte noch erwaehnenswerte ist, dass unser Autoschluessel von Beginn an nur fuer die Fahrertuer und den Kofferraum ging. Von einem auf den anderen Moment laesst sich aber nun die Tuer auch nicht mehr oeffnen., so dass wir jedes mal eine Minute darueber diskutieren wer denn dieses mal dran ist mit ueber den Kofferraum uebers Bett nach vorne zu klettern. Das endet meistens eh damit, dass wir Schere-Stein-Papier spielen und ich (Lasse) verliere.
Zusammenfassend laesst sich wohl sagen, dass wir in unserer Zeit hier bereits einiges an Hausmanns-Qualitaeten dazugewonnen haben, jedoch einiges noch optimieren muessen. Wir sind guter Dinge dies in den naechsten Monaten zu schaffen und freuen uns jetzt schon darauf nach unserer Rueckkehr euch alle auf Nudeln mit Tomatensauce einzuladen! =)