Mit strahlendem Sonnenschein empfing uns Adelaide, die Hauptstadt des Suedens von Australien. Unser Plan war es zunaechst das Auto abzuholen, das Simon uns hier hinterlassen hat und es am naechsten Tag direkt zu registrieren. Schon aus dem Flugzeug konnte man sehen das Adelaide eine sehr grosse bzw. weitlaeufige Stadt ist. Da Australien gross genug ist, ist auch genuegend Platz fuer jeden da weshalb es keine Hochhaussiedlungen oder sonstiges gibt, sondern jeder der eine Wohnung braucht baut sich einfach noch ein Haus an die Stadt ran. Deshalb fuhren wir mit dem Stadtbus ueber eine Stunde bis wir endlich die Wohnsiedlung erreicht hatten in der unser Auto stand.
Es stand in einem aermeren Viertel in einem kleinen Garten hinter dem Haus einer rund 22-jaehrigen, anscheinend arbeitslosen Australierin. Als wir ankamen empfing sie uns nicht mit einem "Hallo" oder sonstigem sondern zaehlte uns nur auf was wir alles brauchen damit wir das Auto endlich aus ihrem Garten schaffen koennen, drehte sich danach um und ging wieder ins Haus wobei wir ihr Bauarbeiter-Dekollete in voller Pracht bewundern konnten. Damit war sie genau das Gegenteil von all den anderen Australiern, die sehr aufgeschlossen und hilfsbereit sind.

Wir kriegten das Auto tatsaechlich zum laufen und schliefen die Nacht darin. Am naechsten Tag holten wir uns die Genehmigung das Auto zur Inspektion fahren zu duerfen, das Problem war naemlich das unser Auto nicht mehr registriert war. In Australien fahren richtig viele Schrottkarren rum, weil man das Auto nie zu einer Inspektion oder sonstiges schicken muss wenn man die Registrierung einfach immer nur telefonisch verlaengert. Wir mussten es jedoch nun die Stadt bringen und es folgte eine Autofahrt, die wir wohl nie vergessen werden. Fuer Fahranfaenger wie wir es sind ist Autofahren in einer Grossstadt mit einem Van schon eine kleine Herrausforderung, Chubby (ja das Auto hat einen Namen) war aber mitlerweile schon mehrere Monate nicht mehr bewegt worden und nochmal ein par Jahre aelter als wir es sind. weshalb die Gaenge nur sehr schwer reingingen zw. einfach wieder raussprangen. Schon der Beginn lief eher mittelpraechtig: durch die vielen Sachen auf dem Bett und die zugeklebten Scheiben hatten wir nicht ausreichend Sicht nach hinten und fuhren direkt einen Briefkasten um. Wir gaben natuerlich direkt Gas und stellten fest, dass Chubby zumindest sehr schnell fahren kann. Auf dem Highway lief dann alles schief. Obwohl wir sehr vorsichtig ueber eine Bodenwelle fuhren bekam das Auto einen Schlag und es fing einfach an alle 3 Sekunden zu Hupen. Voller Panik schrie ich Luke an das doch endlich auszustellen und er dachte sich das es sich vielleicht abstellen laesst wenn er auf die Hupe haut. Wir fuhren also nahezu durchgehend Hupend auf einer Art Autobahn, steckten mitten im Feierabendverkehr und bis zur naechsten Ausfahrt war es noch ueber 1 Kilometer. Das einzig gute an der Sache war, dass die vor uns fahrenden Autos uns so schnell wie moeglich versuchten Platz zu machen und wir wohl mit Abstand am schnellsten vorrankamen. Aus dem Affekt herraus bogen wir, wie es in Deutschland ueblich ist auf die rechte Spur ab ab und befanden uns somit in einer Seitenstrasse hupend im Gegenverkehr! Wir konnten uns grad noch so in eine Einfahrt retten und das Auto dort abstellen. Einige Sekunden spaeter kam jedoch die Hausbesitzerin und wollte auf ihr Grundstueck. Ausgerechnet jetzt fing der Rueckwaertsgang an zu streiken und obwohl wir es immer wieder versuchten bewegte sich das Auto kein Stueck. Wir stiegen aus und mussten feststellen das sehr viel Rauch unter dem Auto hervorkam. Zum Glueck kam uns ein Anwohner zur Hilfe und wir rissen erstmal das Kabel zur Hupe raus. Er riet uns dazu eine Weile zu warten, damit sich der Motor abkuehlen kann und es dann erneut zu versuchen. Da wir eh nix zu verlieren hatten probierten wir es und wie durch ein Wunder brachte uns Chubby nun ohne Probleme zu unserem Ziel. Leider waren wir 15 Minuten zu spaet, so dass wir die Nacht davor auf dem Parkplatz verbringen mussten. Gluecklich darueber das wir unser Ziel erreicht hatten malten wir uns bereits aus wie wir in dem Auto die naechsten Wochen die Great ocean Road langfahren wuerden, doch leider kam das Auto nicht durch den TUEV. Der Inspektor hatte weder die nicht funktionierende Hupe oder den nicht funktionierenden Tempomat bemerkt, sondern sagte uns nur das "uns das Dach bei dem naechsten Unfall auf den Kopf fallen wuerde". Eine Reperatur wuerde sich nicht lohnen, weshalb wir das Auto zum Schrotthaendler bringen mussten. Mit dem machten wir aus das wir 4 Tage Zeit haben um all die Sachen aus dem Auto zu holen und fuhren in die Stadt und checkten in einem Hotel ein.
Dies war das Ende der Chubby-Aera.
RIP :(
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