Samstag, 21. April 2012

Schnabeltier olé!


Nach 5 ½ Monaten, gefühlten 20 besuchten Lookouts und mehreren vergeblichen Stunden Wartezeit hat es sich nun in einem kleinen Nationalpark endlich ereignet: Wir haben ein Schnabeltier gesehen!
Nach Fraser Island fuhren wir erstmal in den Ort Agnes Water, welches der letzte Platz ist an dem man noch im Ozean schwimmen kann. Darüber ist das Wasser zu warm, worin sich die giftigen Quallen zu wohl fühlen. Nach 2 ½ Tagen ging es dann weiter und wir fuhren 10 Stunden am Stück durch um spät in der Nacht im Eungella Nationalpark bei Mackay anzukommen.
Als wir am Morgen dann mal wieder auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt waren an dem man mit viel Glück mal ein Schnabeltier sehen kann, hatten wir die Hoffnung schon aufgegeben als uns ein deutsches Paar davon berichtete, dass sie grade eine Stunde schweigend dort gesessen haben und auch hier nichts zu sehen war. Wir bemühten uns diesmal also gar nicht um Stille und erfreuten uns zumindest an den vielen Schildkröten, als plötzlich eins von ihnen direkt vor uns auf- und danach direkt wieder untertauchte. Das Ganze wiederholte sich einige Male und wir waren so glücklich darüber, dass wir beschlossen dem ganzen einen Blog zu widmen. Danach machten wir noch eine Wanderung zu einem Wasserfall, wo wir uns ein wenig abkühlen konnten und einige andere Tiere zu sehen bekamen :)
Nun müssen wir nach Airlie Beach, von wo wir Morgen unsere Segel-Tour zu den weissesten Strand der Welt starten und am Great Barrier Reef langschnorcheln werden! 






Fraser Island


Nach bereits 2 Tagen mussten wir unsere Wohl fühl Oase in Noosa zwangsläufig verlassen um pünktlich zu unserer Tour auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt zu sein. In einer Gruppe von 21 Leuten aufgeteilt in 3 pinke Geländewagen wollten wir in den nächsten 3 Tagen die Insel erkunden.
Insgesamt gibt es dort vielleicht 50 Meter asphaltierte Straße und den Rest der Zeit fährt man auf Sand entlang. Leider musste man über 21 sein um fahren zu dürfen und so kam nur Luke in das Vergnügen auf den holprigen “Straßen“- und mit 100kmh am Strand langzufahren. Wegen der giftigen Quallen und Haie darf man hier leider nicht in den Ozean, aber es gibt mehrere Süßwasserseen zum schwimmen, wovon jeder unterschiedlich zu dem anderen ist. So gibt es zB. den Lake McKenzie, der extrem klar blaues Wasser und weißen Sand hat.  In anderen kann man viele Schildkröten sehen, aber am Besten hat uns einer gefallen um den riesige Sanddünen waren die man runter sprinten konnte.  Am Ende war man meistens so schnell, dass man kaum noch Kontrolle hatte und direkt mit einem Kopfsprung im Wasser landete. Bekannt ist die Insel für ihre 200m hohen Sanddünen, ein Schiffswrack am Strand und für die Dingos, die es nahezu nur hier gibt und denen man lieber nicht zu nah kommen sollte.
Insgesamt war es ein super Erlebnis und wir konnten wieder einige neue Dinge an Australien entdecken. Vor allem mit unserer Gruppe hat es richtigen Spaß gemacht am Abend am Lagerfeuer Luke beim Gitarre spielen zuzuhören oder am Strand im Kreis zu liegen und den Sternenhimmel zu betrachten! :)















 

Dekadente Backpacker







Nachdem wir voller Vorfreude unseren letzten Arbeitstag beendet hatte, wurde in unserer Wohngemeinschaft erstmal gefeiert. Dementsprechend verkatert traten wir am naechsten Tag unsere Weiterreise an, die uns zurueck in unseren Lieblingsoert Byron Bay fuehrte. Hier buchten wir zunaechst unsere Fraser- und Whitsundays Island Touren und trafen uns danach mit einigen alten Arbeitskollegen wieder. Leider hatten wir mal wieder Pech mit dem Wagen unserer Reisepartner; nachdem einer von ihnen das Licht angelassen hatte war die Batterie leer und wir mussten mehrere Leute ansprechen, ob sie uns denn mal Starthilfe geben koennten. Nach ein par Minuten hielt auch einer an, der uns helfen konnte. Nachdem er die Batterien aneinander angeschlossen hatte und die Autos gestartet wurden fiel er ohne Vorwarnung aufeinmal nach hinten in einen Busch hinein und wir mussten feststellen, dass er wohl einige Biere zu viel getrunken hatte. Wir kontrollierten sofort alles und stellten fest, dass das Kabel nicht richtig angeschlossen war. Als wir am naechsten Tag dann hoch in Richtung Brisbane fuhren wollte sich das Auto nach 10 Km nicht mehr bewegen und so warteten wir eine Weile am Rand des Highways bis dann der Abschleppdienst sie fuer schlappe 120 Dollar zurueck nach Byron brachte und alles nur weil der hilfsbereite Besoffene einen Kurzschluss auf die Lichtmaschine ausgeloest hatte. Dadurch hatten wir das "Glueck" noch eine Nacht mehr dort verbringen zu koennen und schliefen bei einem Lagerfeuer, Vollmond, einen fantastischen Sternenhimmel am Strand, unterhielten uns bis in die fruehen Morgenstunden und waren zwar nicht mehr im Zeitplan, aber hatten eine unserer besten Naechte in Australien :)
Danach ging es in den Springbrook Nationalpark in dem es viele schoene Wasserfaelle gibt, worunter ein Zwillingswasserfall ist und einer der direkt in eine Hoehle hineinfaellt.
Da wir Brisbane ja schon gesehen hatten fuhren wir dort dran vorbei und weiter hoch an die Sunshine Coast in einen schoenen Ort namens Noosa. Hier kannte einer unserer Mitreisenden um mehrere Ecken eine deutsche Auswanderin und hatte schon mehrere Wochen bei ihr gewohnt. Als wir bei ihr ankamen hiess sie uns sofort in ihrer Villa Willkommen und so liessen wir es uns dort 2 Tage mit Bier, Pizza, Strand und einem grossen Fernsehzimmer gut gehen.
Leider mussten wir dann schon weiterreisen und befinden uns jetzt in Hervey Bay von wo wir Morgen aus mit der Faehre nach Fraser Island (der groessten Sandinsel der Welt) uebersetzen. Dort werden wir die Insel in pinken Gelaendewagen erkunden und hoffen endlich mal Dingos zu sehen! :)

Dienstag, 10. April 2012

In ungewohnten Höhen


Nachdem wir nun etwa  3 Wochen rumgereist waren mussten wir uns schon wieder nach neuer Arbeit umgucken, um den Rest der Ostküste genießen zu können.  Die Arbeitsauskunft schlug uns vor etwa auf Höhe von Byron Bay 250km ins Landesinnere in den Ort Stanthorpe zu fahren, da dort Salat, Avocados, Äpfel und viele andere Dinge angebaut werden.
Auf dem Weg dahin machten wir noch einen Abstecher in den kleinen Ort Nimbin, der nichtmal aus 5 Straßen besteht, aber in Australien Kultcharakter besitzt.  Bis in die 70er Jahre hinhein war es nur ein unbedeutendes Kaff mit ein par Bauern etwas im Landesinneren gewesen wie es sie hier häufiger gibt. Dann gab es jedoch dort eine Demonstration gegen den Krieg und für die Legalisierung von Mariuhana, wonach die meisten Hippies gleich dageblieben sind und bis heute dort wohnen.  Es gibt ein par Wohnhäuser und eine Hauptstraße in der sich viele kleine Café´s und Läden aneiander reihen die allesamt sehr bunt gestaltet sind und ungewöhnliche Namen wie “Bringabong “oder “Happy High Herbs“ haben.  Um nicht lang drumrumzureden könnte man auch einfach sagen, dass es bis heute die Hippie-Zentrale Australiens geblieben ist und die örtliche Polizei bei manchen Dingen nicht ganz genau hinsieht.. Wir verbrachten hier eine Nacht und hatten manche lustige Begegnungen mit seltsamen verwirrten Leuten. So zeigte uns eine ziemlich zugedröhnte Frau eine Schlange, die vergeblich versuchte einen Frosch aus einem Spalt zu ziehen.Etwas später wurden wir in der Nacht davon geweckt, als sich ein ,ebenfalls nicht ganz nüchterner, anscheinend Obdachloser wie selbstverständlich bei uns vorne auf den Beifahrersitz setzte um dort zu schlafen. Als Lukas ihm dann erklärte aus welchen Gründen er dort nicht übernachten kann, schnappte er sich verständnislos eine nahliegende Decke und ging raus. Luke holte diese wieder und sah ihn kurz danach dann in den nächsten Van einsteigen. Ich habe während der ganzen Sache übrigens grad mitten in meiner Tiefschlafphase gesteckt und von dem ganzen kein bisschen mitbekommen.
Am nächsten Morgen trafen wir dann zwei Mädchen mit denen wir in Cessnock zusammengearbeitet hatten und fuhren mit ihnen die restlichen 200km über  nahezu nur Feldwege nach Stanthorpe.  Hier angekommen gingen wir erstmal in eine Arbeitsagentur und  bekamen eine Jobzusage von einer Erdbeerfabrik. Da bis zu dem Start der Arbeit noch ein par Tage frei waren  fuhren wir in die nahliegenden Nationalparks und lernten Australien mal wieder von einer anderen Seite kennen: der höchste Berg in Australien ist gerade einmal 1800 Meter hoch und wir waren bisher noch nie durch bergige Landschaften gekommen. In dem Nationalpark ging es immerhin hoch bis auf 1300 Meter und man hatte einen atemberaubenden Ausblick von dort aus. Das Besondere an der Landschaft war, dass es dort unendlich viele unterschiedlich große Granitfelsen gibt, wodurch sich über die vielen Jahre einige spektakuläre  Formationen gebildet haben wohin Wanderwege führten auf denen es einiges zu sehen gab. Neben unendlich vielen Kängurus huschte einmal eine Brown Snake vor uns über den Weg, die nochmal doppelt so lang und dick war als die Schlange von unserer Farm in Adelaide. Nachdem wir eine Nacht im Park geschlafen hatten und am nächsten Tag noch einen an einem Fluss entlang gewandert waren fuhren wir wieder zurück in die Stadt und arbeiteten übergangsweise auf einer Weinfarm und pflückten 7 Stunden Trauben. Nachdem jeder von uns danach einen Scheck über 150 Dollar von dem großzügigen Farmer bekommen hatte guckten wir uns nach einer Unterkunft um und zogen bei einer 72 jährigen deutschen Auswanderin ein. Zufälligerweise wohnten dort schon 5 andere Deutsche die , wie sich einen Tag später herrausstellte, die einzigen Landsmänner auf unserer Farm waren.
Auf unserer Farm werden Erdbeeren herrangezüchtet, da sie hier in der Höhe gut wachsen und werden dann weiter an die Gold Coast in die Nähe von Brisbane geschickt, weil sie dort am Besten blühen.  Unser Job ist diesmal etwas komplizierter zu beschreiben, aber wir versuchen es mal so: Wir stehen den ganzen Tag in einer riesigen Fabrikhalle und kriegen die Pflanzen in Containern hergebracht. Dort müssen wir sie raus holen und auf ein Laufband packen, davon fallen sie dann in sich einen großen drehenden Kreis worin Löcher sind unter denen Trommeln langlaufen. Einer von uns steht dort und muss mit einer Mistgabel die Pflanzen in die Trommeln reinfüllen, wobei einer dann am Ende noch unter ihm steht und alles richtig reinpressen soll. Das Gute an der Sache ist, dass wir zwischen diesen Aufgaben immer wechseln können und es dadurch nicht so langweilig wird. Andererseits ist der Job auch unvorstellbar hart und man hat am Ende eines 9 Stunden Arbeitstages fast keine Kraft mehr um die Pflanzen aus dem Container zu ziehen und man sieht aus als wäre man gerade aus einem Erdloch gekrochen.
Wir machen dies alles auf einer Erhöhung und die Trommeln laufen dann über den Köpfen der Leute hinweg, die die Pflanzen verpacken und von dem Unkraut trennen müssen. Wir sind ein 4er Team und müssen stets dafür sorgen, dass 60 sogenannten Trimmer immer genug Pflanzen auf ihren Tischen haben. Dies sind nahezu alles Koreaner und wir dürften ihren Job gar nicht machen, weil diese angeblich die schnellsten Hände haben.  Insgesamt arbeiten etwa 150 von denen dort unten plus ein Dolmetscher und unserer Meinung nach sehen alle nahezu identisch aus. Warscheinlich um den ganzen  Kim´s auch einmal ein Stückchen Individualität zu verleihen tragen alle einen Barcode mit einer Nummer  um den Hals der eingescannt wird , wenn sieneine Kiste fertig verpackt haben.

Leider wird es durch die erneute Zeitverschiebung hier in Queensland schon um kurz nach 6 schon dunkel, so dass wir meist nur versuchen zumindest den groben Dreck von uns abzuduschen um spätestens  3 Stunden später schon erschöpft ins Bett zu fallen. 
Wir wollen den Job jetzt noch etwa 2-3 Wochen machen und werden danach gutes Geld haben um uns alles entspannt angucken zu können. Leider haben wir dort wo wir wohnen weder Internet noch Handynetz und sind somit ziemlich abgeschnitten vom Rest der Welt. Es kann also eine Weile dauern bis der nächste Blog hochgeladen wird, aber da nachdem wir hier fertig sind der schönste Teil unserer Reise kommt gibt’s sicherlich wieder einiges zu berichten. 


Update: Heute hatten wir unseren letzten Arbeitstag und werden das ganze gleich feucht fröhlich feiern. Morgen geht’s dann ab nach Byron Bay um dort das Osterwochenende zu verbringen und Arbeitskollegen aus Cessnock wiederzutreffen. Dort buchen wir dann unsere Insel-Touren und starten unseren letzten Teil der Reise in Australien! 










Brisbane


Im ziemlich hohen Tempo waren wir die Ostküste hochgefahren um pünktlich beim Festival sein zu können.  Die Eile hatte sich jedoch gelohnt und wir feierten über 10 Stunden lang zu extrem guter Musik, abgerundet von einer großen Lasershow und starkem Regen.
Am nächsten Tag schauten wir uns ein bisschen den Stadtkern an, der zwar ganz nett war, aber uns nachdem wir schon in Sydney waren überhaupt nicht mehr beeindrucken konnte. Da das Wetter sich nicht wirklich besserte und wir am nächsten Morgen unfreundlich von einem Mitarbeiter des Hostels, von dem wir die Tage vorher umsonst die Dusche und den Shuttlebus in die Stadt genutzt hatten, von unserem Parkplatz verjagt wurden beschlossen wir nur noch ein par Besorgungen zu machen und schnell zu verschwinden. Wir fuhren etwa 100 Kilometer runter in den Küstenort Burgleigh Heads und konnten am bei  strahlendem Sonnenschein frühstücken und zusammen mit einem Lizzard den Blick auf Surfers Paradise genießen. Danach machten wir noch eine kleine Wanderung durch einen kleinen Regenwald.
Leider mussten wir uns schon wieder nach Arbeit umschauen und werden jetzt ins Landesinnere fahren und uns so von dem Dresdner, mit dem wir nun schon seit Anfang Dezember unterwegs waren und der am Ende immer unter unserem Bett geschlafen hatte und dem aus dem Ruhrpott verabschieden.
 Als Fazit kann man sagen, dass wir Brisbane als keine schöne Stadt erlebt haben, weil wir aufgrund des schlechten Wetters auch keine Lust auf große Erkundungstouren hatten. Jedoch wird uns das Festival und ein neuer Rekord von über 30 Mücken in unserem Auto in Erinnerung bleiben...